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Zwischen Panik und Sommerrally – Die große Marktentscheidung 2025

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Gesamtbild und übergeordnetes Sentiment

Die Märkte befinden sich in einem zunehmend fragilen Zustand, der von politischer Unsicherheit, rezessionsartigen Frühindikatoren und technischen Schwächesignalen geprägt ist. Insbesondere die Ankündigung neuer US-Zölle durch Donald Trump hat als Katalysator gewirkt – nicht als Ursache –, um tieferliegende wirtschaftliche Schwächen offenzulegen.

⚠️ Schlüsselbotschaft:

Die Zölle sind nicht der Grund, sondern der Auslöser für eine mögliche Rezession. Die wahren Ursachen liegen tiefer – insbesondere im Zustand des Kreditzyklus, der zunehmend unter Druck gerät.

Makroökonomische Lage: Stagflationäre Tendenzen

🟡 Einkaufsmanagerindizes :

  • Gesamtwert: 49 – unterhalb der Wachstumsschwelle
  • Beschäftigungskomponente: 44,7 – massiver Rückgang
  • Preiskomponente: 69,4 – deutlich erhöht

👉 Implikation:
Die Wirtschaft zeigt klassische stagflationäre Züge – also eine Kombination aus Preisauftrieb bei gleichzeitiger konjunktureller Abschwächung. Besonders bedenklich ist der Rückgang der Beschäftigung bei gleichzeitig steigenden Preisen.

📉 Job Openings :

  • Rückgang auf 7,57 Mio., ein signifikanter Rückgang zum Vormonat
    👉 Signal für schwächere Arbeitsnachfrage, was auf zukünftige Entlassungen hindeutet.

📉 GDPNow :

  • Jüngste Schätzung: –3,8 % für Q1
    👉 Das wäre der schlechteste Wert seit der COVID-Rezession. Sollte sich dies bestätigen, ist die technische Rezession bereits Realität.

Charttechnik: Technisches Warnsignal auf allen Ebenen

Sowohl der S&P 500 als auch der **NASDAQ 100 ** zeigen klare Zeichen von technischer Schwäche:

📉 S&P 500:

  • Durchbrüche unter die 50- und 200-Tage-Linien
  • Widerstand am 200-Tage-Durchschnitt
  • **Korrekturziel **:
    🔻 5100 Punkte – entspricht dem 38,2 % Fibonacci-Retracement der Bewegung seit Ende 2022
  • Worst Case: 4800–4850 Punkte

📉 NASDAQ 100:

  • Deutlich tieferes Tief ausgebildet als der S&P
  • Basisszenario:
    🔻 17.000–17.500 Punkte
  • Worst Case: 16.300–16.500 Punkte

👉 Die Tech-Werte, die oft als Frühindikator fungieren, signalisieren eine tiefere Korrektur, als man auf den ersten Blick vermuten könnte.


Sentiment: Noch nicht schlecht genug für den Boden

📊 Sentix-Daten:

  • Stimmung: –33 %
  • Grundvertrauen: schwach, Differenzindex –20 %
  • Interpretation: Noch keine Kapitulation, noch kein Boden erreicht

📊 Fear & Greed Index:

  • Aktuell: 22 → extreme Angst, aber noch Luft nach unten

📊 Put/Call-Ratio:

  • Steigend, aber noch nicht extrem genug, um einen „maximalen Schmerzpunkt“ zu signalisieren

👉 Konklusion:
Das Sentiment ist bärisch, aber noch nicht panisch. Erst wenn sich maximale Angst mit steigender Hoffnung im Grundvertrauen paart, ist mit einem tragfähigen Boden zu rechnen – voraussichtlich Ende April bis Anfang Mai.


Rezessionsgefahr: Der wahre Kern

Die Zölle allein verursachen keine Rezession – sie wirken aber wie ein Brandbeschleuniger in einem ohnehin überhitzten System.

Der entscheidende Faktor: Kreditzyklus

  • Viele Kredite sind durch inflationierte Vermögenswerte besichert
  • Sinken diese Werte, droht ein Dominoeffekt durch:
    • Unternehmensentlassungen
    • Zahlungsausfälle bei Konsumenten
    • Einbruch bei Autokrediten, Hypotheken, Kreditkarten
  • Aktuelle Daten: Kreditausfallraten bereits schlechter als 2008

👉 Warnsignal Nummer eins:
Junkbond-Spreads – aktuell noch ruhig, aber erste Bewegungen sichtbar. Sobald diese massiv ansteigen, ist die Rezession unausweichlich.


Quartalsberichtssaison als Trigger

📌 In den nächsten 2–4 Wochen:

Die bevorstehende Berichtssaison stellt eine entscheidende Weichenstellung dar – nicht nur für kurzfristige Kursbewegungen, sondern auch für die Einschätzung, ob wir uns am Beginn einer Rezession befinden. Denn sie bringt gleich mehrere Risikofaktoren auf den Punkt:

  • Viele Unternehmen werden gezwungen sein, ihre Gewinnausblicke nach unten zu korrigieren. Die Zölle, die Trump jüngst durchgesetzt hat, wirken direkt kostentreibend – insbesondere bei importlastigen Branchen.
  • Die Prognosen für 2025, die bislang auf stabile oder steigende Gewinne ausgerichtet waren, dürften zunehmend Makulatur werden. Margendruck, Nachfrageunsicherheit und Investitionszurückhaltung könnten sich als toxische Kombination entpuppen.
  • Besonders kritisch: Die Auswirkungen der Zölle werden sich nicht gleichmäßig verteilen – einige Sektoren könnten überproportional leiden, was den Gesamtmarkt in Schieflage bringt.

👉 Die Kettenreaktion im Blick behalten: Sinkende Gewinne → enttäuschte Erwartungen → Analysten senken ihre Kursziele → institutionelle Investoren ziehen Kapital ab → Verkaufsdruck steigt → Sentiment kippt.

👉 Erwartung: Im Verlauf der Berichtssaison – zwischen Mitte April und Anfang Mai – dürfte die erste Panikwelle einsetzen. Spätestens dann werden die **Kaufzonen bei 5100 ** und **17.000 ** realistisch erreichbar und fundamental gerechtfertigt sein.

Das ist der Moment, in dem gezieltes antizyklisches Handeln beginnt – sofern das Sentiment am Boden liegt, aber erste Lichtblicke im Grundvertrauen auftauchen.


Ausblick: Bärischer Frühling – bullischer Sommer – kritischer Herbst

📅 April–Mai:

  • Die kommenden Wochen markieren den entscheidenden Korrekturabschnitt.
  • Erwartet wird ein finaler Abverkauf, bei dem sich die zuletzt skizzierten Zielzonen realisieren dürften:
    • S&P 500: 5100 Punkte
    • NASDAQ 100: 17.000–17.500 Punkte
  • Diese Bereiche bieten eine ideale Grundlage für erste antizyklische Positionierungen.
  • Wichtig ist ein disziplinierter Wiedereinstieg, vorzugsweise in Etappen – abgestimmt auf die Marktstruktur, das Sentiment und die ersten Reaktionen auf Unternehmensberichte.

📅 Sommer 2025:

  • Bei erfolgreicher Bodenbildung ist mit einer kräftigen Sommerrally von 10–15 % zu rechnen – gestützt durch:
    • eine technisch überverkaufte Ausgangslage,
    • das Aufhellen des Sentiments,
    • sowie mögliche politische oder geldpolitische Reaktionen.
  • Die **US-Notenbank ** könnte:
    • das laufende *Quantitative Tightening * beenden,
    • oder gar ein neues QE-Programm in Aussicht stellen, falls sich die Lage am Kreditmarkt verschärft.

📅 Herbst 2025:

  • Der weitere Verlauf hängt maßgeblich von der Entwicklung des Kreditmarkts ab.
  • Zwei Szenarien sind möglich:
    1. Junkbond-Spreads steigen massiv an, Kreditausfälle häufen sich → ➤ Rezession mit zweitem, deutlich schärferem Kursrutsch wahrscheinlich
    2. Trump-Regierung und/oder Fed steuern entschlossen gegen, Sentiment stabilisiert sich → ➤ Verlängerung der Rally bis ins Jahresende

👉 Fazit: Der Sommer ist die strategische Chance – aber nur, wenn Du im Frühjahr taktisch klug agierst. Wer jetzt richtig aufbaut, kann im Herbst flexibel reagieren: mit Gewinnmitnahmen oder frühzeitiger Absicherung gegen neue Abwärtswellen.


Fazit für Anleger

❗ Wenn Du voll investiert bist:

  • Jetzt nicht panisch verkaufen
  • Abwarten, ob die Zielzonen angelaufen werden

❗ Wenn Du Cashquote aufgebaut hast:

  • Warte gezielt auf:
    • Technische Zielzonen
    • Panikstimmung im Sentiment
    • Günstige Einzelaktien nach schlechten Earnings
  • Einstieg: stückweise, selektiv, antizyklisch

Mein persönlicher Appell an Dich

Wir stehen jetzt an einem der sensibelsten Punkte des Jahres. Die gefährlichste Phase liegt nicht irgendwann in der Zukunft – sie ist genau jetzt.

Wenn Du jetzt in Panik reagierst und unüberlegt verkaufst, dann realisierst Du Verluste, die vielleicht nicht mehr wettzumachen sind. Aber wenn Du strategisch bleibst, diszipliniert agierst und antizyklisch denkst, dann wirst Du die kommenden Wochen rückblickend als eine der besten Einstiegschancen des Jahres erkennen.

Ich rechne mit einer Sommerrally – und die wird nicht dann starten, wenn sich alle sicher fühlen, sondern wenn Unsicherheit ihren Höhepunkt erreicht hat. Genau darauf bereiten wir uns gemeinsam vor.

Deshalb mein Rat: Bleib aufmerksam, nutze die von mir genannten Zielzonen als Orientierung, und handle überlegt und in Etappen. Ich bin an Deiner Seite und begleite Dich – durch diese Phase hindurch bis in den Herbst hinein.

Wir helfen Ihnen profitable Trades zu finden und Ihren Handelserfolg zu maximieren

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Frank Schuh

Frank Schuh ist Betreiber und Chefanalyst von elliottwaver.live. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung im professionellen Börsenhandel, stieg er bereits im Jahr 1992 in dieses spannende Feld ein. Seit 2005 fokussiert er sich exklusiv auf die revolutionäre Elliott-Wellen-Methode und gilt als unangefochtener Experte in Deutschland.

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