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Strategisches Hedging im Elliott-Wellen-Trading

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Einleitung

In der Welt des Tradings gibt es Momente, in denen nicht die Richtung des Marktes entscheidend ist, sondern die Frage, wie man mit Unsicherheit umgeht. Genau hier setzt Hedging an – nicht als Notlösung, sondern als Ausdruck strategischer Reife. Diese Broschüre richtet sich an Trader, die mit der Elliott-Wellen-Methode arbeiten und erkannt haben, dass selbst die beste Analyse Raum für Alternativen lassen muss.

Wer nach der Elliott-Wellen-Theorie handelt, bewegt sich nicht im Feld mechanischer Handelssysteme, sondern in einem lebendigen, fraktalen Modell, das Denken in Szenarien verlangt. Ein Impuls kann sich als Korrektur entpuppen, eine vermeintliche B-Welle als Start eines neuen Trends. Der Markt ist nicht linear, sondern vieldeutig. Genau diese Vieldeutigkeit erfordert ein Instrument, das es erlaubt, offen für verschiedene Entwicklungen zu bleiben, ohne die Kontrolle zu verlieren. Dieses Instrument ist das Hedging.

Hedging ist mehr als das Absichern einer Position. Es ist die Kunst, sich innerhalb eines Wahrscheinlichkeitsraums strategisch zu positionieren, ohne voreilig festgelegt zu sein. Es erlaubt, Positionen zu schützen, ohne sie aufzugeben; an Bewegungen teilzunehmen, ohne sich ihnen vollständig auszuliefern. Für Elliott-Wellen-Trader wird es damit zu einem natürlichen Bestandteil professioneller Handelsführung.

Diese Broschüre soll dir nicht nur erklären, was Hedging ist, sondern dir zeigen, wie du es in konkreten Marktsituationen praktisch einsetzt. Dabei gehen wir über das Allgemeinwissen hinaus: Du bekommst klare, strukturierte Entscheidungsprozesse an die Hand, realistische Beispielszenarien aus dem NASDAQ, eine Gegenüberstellung von Hedge- und Stopp-Strategien und vor allem eins: die Werkzeuge, um in unsicheren Phasen souverän zu handeln.

Wenn du das Hedging verinnerlichst, wirst du erkennen, dass es kein Zeichen von Zweifel ist, sondern von Klarheit. Es bedeutet, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, auch wenn die Zukunft nicht eindeutig ist. In diesem Sinne ist Hedging ein Ausdruck geistiger und strategischer Freiheit – und damit ein Schlüsselinstrument für alle, die die Märkte nicht kontrollieren wollen, sondern mit ihnen tanzen.

Diese Broschüre ist für dich, wenn du…

  • … die Elliott-Wellen-Theorie ernsthaft anwendest,
  • … deinen Trading-Stil professionalisieren willst,
  • … in Übergangsphasen nicht ausgeliefert sein willst,
  • … deine Entscheidungen bewusst dokumentieren willst,
  • … und bereit bist, Unsicherheit als Bestandteil des Erfolgs zu akzeptieren.

Lass uns gemeinsam in die Tiefen dieser Kunstform eintauchen. Du wirst lernen, warum ein Hedge manchmal besser ist als ein Stopp, wie du ihn konstruierst, verwaltest und auflöst – und wie du in der Sprache der Wellen mit beiden Beinen auf dem Boden bleibst, während du innerlich frei bleibst.

Was ist Hedging?

Definition

Hedging bezeichnet im Trading die absichernde Gegenposition zu einer bestehenden oder beabsichtigten Handelsposition, mit dem Ziel, potenzielle Verluste in unsicheren Marktphasen zu begrenzen, ohne die ursprüngliche Marktmeinung aufgeben zu müssen. Während ein klassischer Stopp-Loss die Position glattstellt, erlaubt ein Hedge, im Markt zu bleiben – nur eben auf eine neutralisierte Weise.

Ein Hedge ist also keine Richtungswette, sondern eine temporäre Neutralisierung des Netto-Exposures, die genutzt wird, um auf einen unklaren oder mehrdeutigen Wellenverlauf zu reagieren. Im Idealfall handelt es sich um eine aktive, bewusste Zwischenlösung, die Raum für Reaktion lässt.

Funktionsweise

Ein Trader, der long positioniert ist und ein Korrekturpotenzial erkennt, kann einen Short-Hedge aufbauen, um das zwischenzeitliche Abwärtspotenzial auszubalancieren. Umgekehrt kann ein Trader, der short ist, durch einen Long-Hedge einen potenziellen Rebound oder eine B-Welle neutralisieren. Wichtig ist dabei: Der Hedge ersetzt nicht die Analyse, sondern begleitet sie taktisch.

Hedging ist besonders dann relevant, wenn:

  • mehrere Elliott-Alternativszenarien gleichwertig erscheinen,
  • sich der Markt an kritischen Trendwendepunkten befindet,
  • das Risiko eines Fehlausbruchs oder False Break gegeben ist,
  • oder wenn große Positionen aktiv gemanagt werden sollen, ohne sie zu schließen.

Abgrenzung zu Stopps

Ein Stopp-Loss ist ein reaktives Sicherheitsinstrument: Er greift erst, wenn der Markt gegen dich läuft. Der Verlust wird realisiert, du bist aus dem Markt raus.

Ein Hedge hingegen ist ein aktives Steuerungsinstrument: Du bleibst im Spiel, aber in einer Position, die dein Risiko reduziert oder neutralisiert. Statt einem harten Exit ermöglicht dir der Hedge eine flexible, adaptierbare Zwischenlösung.

Merkmal Stopp-Loss Hedge
Ziel Verlustbegrenzung durch Exit Verlustvermeidung durch Gegenposition
Zeitpunkt Bei Marktbewegung gegen die Position Vor oder bei erwarteter Volatilität
Status nach Ausführung Position geschlossen Position bleibt bestehen + Gegenposition
Handlungsspielraum Gering Hoch
Realisierung von Verlust Ja Nicht zwingend

Die richtige Wahl zwischen Stopp oder Hedge hängt davon ab, wie sicher du dir deiner Analyse bist, wie volatil der Markt ist und wie aktiv du deine Position verwalten willst. Beide Werkzeuge haben ihre Berechtigung – aber sie beruhen auf völlig unterschiedlichen Denkweisen. Der Stopp folgt der Idee „Lieber raus als tiefer rein“. Der Hedge sagt: „Ich bleibe drin, aber mit Sicherheitsnetz.“

Die verschiedenen Formen des Hedging

Hedging ist nicht gleich Hedging. Je nach Marktphase, Strategie, Zeithorizont und Instrumentenwahl unterscheidet man verschiedene Arten von Absicherungen. Ein professioneller Trader wählt die passende Form des Hedges nicht nach Gefühl, sondern nach Struktur und Zielsetzung. Im Folgenden werden die vier wichtigsten Formen des Hedging erklärt: direkt, korrelativ, strukturell und zeitlich.


1. Direktes Hedging

Beim direkten Hedging wird eine Gegenposition im selben Markt eingenommen.

Beispiel: Ein Trader ist long im NASDAQ auf Tagesbasis. Er erkennt im Stundenchart ein korrektives Muster und geht dort short, um den Drawdown über die Zeitachse zu neutralisieren.

Merkmale:

  • Gleicher Basiswert (z. B. NASDAQ gegen NASDAQ)
  • Unterschiedliche Zeitebenen oder Kontraktarten (z. B. CFD vs. Future)
  • Ziel: Neutralisierung temporärer Risiken

Vorteile:

  • Einfach zu überwachen
  • Klare Struktur, hohe Transparenz

Nachteile:

  • Doppelbelastung durch Spreads/Fees
  • Kann bei falschem Timing selbst zum Risiko werden

2. Korrelatives Hedging

Hier wird die Gegenposition in einem korrelierten, aber nicht identischen Markt eingegangen. Das ist besonders hilfreich, wenn bestimmte Sektoren rotieren oder unterschiedliche Assetklassen auf fundamentale Faktoren unterschiedlich reagieren.

Beispiel: Long im NASDAQ, Short im S&P 500 oder im Dow Jones. Oder: Short im EUR/USD, Long in Gold.

Merkmale:

  • Märkte müssen historisch stabil korreliert sein
  • Korrelation kann sich ändern – also regelmäßig überprüfen!

Vorteile:

  • Flexiblere Positionssteuerung
  • Geringere Volatilitätsüberlagerung

Nachteile:

  • Korrelationen sind nicht konstant
  • Schwieriger zu kalibrieren

3. Strukturelles Hedging

Diese Form nutzt Derivate oder Optionen, um Positionsrisiken abzudecken oder auszubalancieren. Sie eignet sich vor allem für größere Depots, institutionelles Trading oder komplexe Marktphasen.

Beispiel: Absicherung einer Long-Position durch den Kauf von Puts, Aufbau eines synthetischen Straddles bei hoher Unsicherheit.

Merkmale:

  • Optionen, Futures, strukturierte Produkte
  • Oft kombiniert mit Zeitwert- und Volatilitätsstrategien

Vorteile:

  • Sehr flexible Konstruktion möglich
  • Über Optionsstrategien auch Seitwärtsmärkte handelbar

Nachteile:

  • Komplexität, hoher Lernaufwand
  • Abhängigkeit von Volatilität und Laufzeit

4. Zeitliches Hedging (Temporäres Hedging)

Hier geht es um eine zeitlich klar begrenzte Absicherung, z. B. für die Dauer einer unsicheren Elliott-Wellenphase (etwa einer möglichen B-Welle oder eines Ending Diagonal).

Beispiel: Long-Position bleibt bestehen, während kurzfristig ein Hedge für die Dauer einer potenziellen C-Welle eingezogen wird.

Merkmale:

  • Bewusst kurzzeitig
  • Stützt sich auf temporäre Unsicherheiten im Wellenbild

Vorteile:

  • Sehr kontrollierbar
  • Klarer Start- und Zielpunkt

Nachteile:

  • Timing-sensitiv
  • Erfordert sehr aktives Monitoring

Fazit

Ein Hedge ist nur dann ein Hedge, wenn er zum Kontext passt. Jeder dieser vier Typen hat seine Berechtigung – entscheidend ist, dass du bewusst auswählst, welche Art von Risiko du gerade kompensieren willst, und wie lange du den Hedge aufrechterhalten willst. Für Elliott-Wellen-Trader ist das zeitlich begrenzte, direkte Hedging in Übergangsphasen besonders relevant – und genau das werden wir im weiteren Verlauf dieser Broschüre noch intensiv beleuchten.

 

 

Wann ist ein Hedge sinnvoll?

Ein Hedge ist kein Selbstzweck und sollte niemals aus reiner Unsicherheit oder Angst vor Verlusten heraus gesetzt werden. Vielmehr ist er ein strategisches Instrument, das gezielt und bewusst eingesetzt wird, wenn eine Marktphase von erhöhter Mehrdeutigkeit geprägt ist. Besonders im Elliott-Wellen-Trading sind solche Phasen nicht nur unvermeidlich, sondern ein integraler Bestandteil der Methode.

1. Die Wellenstruktur liefert keine klare Entscheidung

Ein klassischer Anwendungsfall ist eine Situation, in der zwei Alternativszenarien nahezu gleich wahrscheinlich sind. Zum Beispiel:

  • Ein möglicher Trendwechsel vs. eine Welle B im Flat
  • Ein laufender Impuls vs. eine tiefere Korrektur in Form eines Zigzags
  • Ein Triangle oder doch eine Fortsetzung des Impulses?

In solchen Momenten hilft ein Hedge dabei, beide Szenarien aktiv zu begleiten, ohne voreilig eine Position aufzugeben oder sich festzulegen.

2. Kritische Entscheidungszonen im Chart

Ein Hedge kann auch dann sinnvoll sein, wenn sich der Markt an einem Schlüsselniveau befindet:

  • Horizontaler Widerstand (z. B. Hoch der alten Welle 1)
  • Fibonacci-Marken (61,8 %, 78,6 %, 88,7 % etc.)
  • Trendlinien oder Kanalgrenzen

Wenn du dort bereits positioniert bist, aber nicht sicher, ob es zum Durchbruch oder Abpraller kommt, kann ein Hedge die Situation entspannen.

3. Volatilität steigt, Struktur bleibt unklar

In Phasen hoher Volatilität (z. B. rund um Notenbanksitzungen, Quartalszahlen oder geopolitischen Ereignissen) kann es sinnvoll sein, den Markt nicht zu verlassen, sondern das Risiko aktiv zu managen. Ein Hedge hilft dir, nicht aus der Position gefegt zu werden, sondern sie durch die Schwankungen hindurch zu begleiten.

4. Zwischenkorrekturen innerhalb von Trends

Du bist z. B. long im Rahmen einer übergeordneten Welle 3. Jetzt erkennst du kurzfristig eine korrektive Welle 4, die sich andeutet. Ein temporärer Short-Hedge erlaubt es dir, die Gewinne aus der Welle 3 abzusichern, ohne die gesamte Long-Position zu liquidieren.

5. Große Positionsgrößen mit Teilabsicherung

Gerade bei großem Volumen kann ein kompletter Ausstieg hohe Kosten verursachen oder Signale an den Markt senden. Hier bietet sich ein Teilhedge an: Ein Teil bleibt investiert, ein anderer wird neutralisiert – besonders nützlich für institutionelle oder semi-professionelle Trader.


Fazit

Ein Hedge ist immer dann sinnvoll, wenn:

  • Analysealternativen offenbleiben,
  • Marktstruktur und Marktniveau eine Richtungsentscheidung erschweren,
  • Volatilität das Risiko erhöht, aber nicht zur Flucht verleiten soll,
  • Positionen strategisch geschützt, aber nicht geschlossen werden sollen.

Hedging ist ein Ausdruck von Reife: Es bedeutet, nicht auf die eine Wahrheit zu setzen, sondern zwischen mehreren Möglichkeiten souverän zu navigieren. Und genau darin liegt die wahre Stärke eines Elliott-Wellen-Traders.

Hedging vs. Stopp-Loss

Hedging und Stopp-Loss sind beides Instrumente des Risikomanagements – aber sie beruhen auf völlig unterschiedlichen Denkmodellen. Der Stopp-Loss ist defensiv: Er zieht eine klare Grenze. Das Hedging hingegen ist strategisch: Es schafft Spielraum. In der folgenden Gegenüberstellung wird deutlich, dass beide Konzepte nicht konkurrieren, sondern sich ergänzen können – sofern man sie bewusst einsetzt.


1. Philosophischer Unterschied

Aspekt Stopp-Loss Hedge
Grundhaltung „Ich will raus, wenn ich falsch liege.“ „Ich will absichern, wenn ich nicht sicher bin.“
Denkweise Reaktiv, klar, binär Proaktiv, taktisch, mehrdimensional
Zielsetzung Verlustbegrenzung durch Positionsauflösung Verlustvermeidung durch Gegenposition
Marktverhalten Du gehst bei Unsicherheit aus dem Markt Du bleibst im Markt, aber auf neutralisiertem Terrain

2. Technische Umsetzung

Kriterium Stopp-Loss Hedge
Instrument Order im selben Instrument Gegenposition (ggf. anderes Instrument)
Komplexität Niedrig Hoch bis sehr hoch
Kapitaleinsatz Nur eine Seite belegt Kapital Zwei Positionen erfordern doppelten Einsatz
Flexibilität Keine: Position ist beendet Hoch: Position bleibt, Handlung bleibt offen
Timing-Bedeutung Hoch (zu früh/spät = Verlust) Sehr hoch (falscher Hedge = „Doppelverlust“)

3. Psychologische Wirkung

Emotionale Komponente Stopp-Loss Hedge
Frustpotential Hoch: Fehlausstieg bei Fakeouts Geringer: du bleibst im Spiel
Kontrollgefühl Gering: Der Markt entscheidet Hoch: Du steuerst aktiv
Entscheidungsdruck Hoch: Nur ein Versuch Niedriger: Du bleibst flexibel

4. Kombinierte Anwendung

Erfahrene Trader nutzen beides in Kombination:

  • Du gehst eine Long-Position ein
  • Du ziehst einen temporären Short-Hedge auf
  • Du setzt zudem einen Netto-Stopp, falls beide Positionen gleichzeitig ins Minus laufen

So schaffst du:

  • strategische Tiefe,
  • Sicherheitsanker,
  • Handlungsspielraum,
  • und vermeidest zugleich emotionale Kurzschlüsse.

Fazit

Ein Stopp-Loss ist ein scharfes Schwert – schnell, klar, unwiderruflich. Er passt, wenn du deiner Analyse vertraust und einen Punkt der Invalidierung definieren kannst.

Ein Hedge ist ein Schweizer Taschenmesser: vielseitig, komplex, situationsabhängig. Er ist dann geeignet, wenn du in Szenarien denkst, Alternative mitdenken willst und nicht bereit bist, sofort aus dem Spiel zu gehen.

In der Welt der Elliott-Wellen, in der Mehrdeutigkeit zur Methode dazugehört, ist das Hedging ein natürlicher Bestandteil der Strategie – während der Stopp-Loss eine wertvolle Sicherheitslinie bildet, wenn die Struktur bricht.

Beide zusammen machen aus einem Trader einen Navigator durch Unsicherheit. Und das ist die wahre Profession.

 

Hedging im Kontext der Elliott-Wellen-Theorie

Die Elliott-Wellen-Theorie basiert auf dem Grundgedanken, dass sich die Finanzmärkte in einem fraktalen Rhythmus aus Impuls- und Korrekturwellen bewegen. Dabei entstehen nicht nur klare Trends, sondern auch Phasen erhöhter Mehrdeutigkeit, in denen mehrere Strukturszenarien gleichwertig nebeneinanderstehen. Genau an diesen Stellen wird das Hedging zu einem essenziellen Werkzeug, um zwischen Szenarien flexibel zu navigieren, ohne die Marktpräsenz aufzugeben.

Ein Hedge wird im Wellenkontext nicht als statisches Schutzinstrument eingesetzt, sondern als taktisches Element innerhalb einer dynamischen Strukturbeobachtung. Es erlaubt dem Trader, in der Struktur zu bleiben und dennoch Risiken zu begrenzen, wenn die Lage „offen“ ist.


1. Die Strukturdenken als Basis für Hedging

Wer Elliott-Wellen handelt, denkt nicht in starren Setups, sondern in Alternativpfaden:

  • Läuft gerade eine Welle 2, die bald in die 3 übergeht?
  • Handelt es sich um ein Flat oder doch ein Zigzag?
  • Ist ein Triangle abgeschlossen oder folgt noch eine letzte Kontraktionswelle?

In all diesen Fällen ergibt sich das Problem: Du weißt, dass etwas kommt, aber nicht sicher, welcher Weg sich durchsetzt.

Ein Hedge hilft hier, die Zeitbrücke zwischen den Szenarien zu überqueren.


2. Die besten Hedging-Zonen im Wellenmodell

Wellenphase Hedging-Eignung Begründung
Welle 1 Gering Unbestätigt, oft unklarer Charakter, Risiko zu hoch
Welle 2 Hoch Tiefe Korrektur, oft Gegenbewegung zum Haupttrend
Welle 3 Gering Starker Impuls, wenig Unsicherheit
Welle 4 Hoch Korrektiv, uneinheitlich, oft Triangle oder Flat
Welle 5 Mittel Mögliche Endformation, aber oft stark
Korrektur A-B-C Sehr hoch Komplexe Varianten (Zigzag, Flat, Kombinationen), viele Fehlsignale

Gerade in Welle B oder im Spannungsfeld zwischen Welle A und C bietet sich Hedging an, um Fehldeutungen zu entschärfen.


3. Hedge als Instrument für Szenarien-Management

Die Kunst des Elliott-Traders besteht darin, Alternativen nicht zu bekämpfen, sondern zu begleiten. Das Hedging erlaubt es dir, z. B. gleichzeitig Long zu bleiben, wenn die C-Welle ausbleibt, und dennoch Short zu sein, falls sie einsetzt.

Beispiel:

  • Du erkennst, dass die Welle B ca. 50 % retraced hat
  • Du bist Long, aber die Gefahr einer Expanded Flat ist gegeben
  • Du ziehst einen temporären Short-Hedge auf – nicht weil du an Short glaubst, sondern weil du an das Szenario glaubst, dass es möglich ist

4. Hedging = Arbeit mit Wahrscheinlichkeiten, nicht mit Wahrheiten

Elliott-Wellen sind eine Sprache der Wahrscheinlichkeit, nicht der Gewissheit. Ein Hedge im Wellenkontext bedeutet:

  • Du erkennst Muster,
  • du erkennst Risiken,
  • du bleibst flexibel,
  • und du bleibst investiert.

Wer Elliott-Wellen ganzheitlich versteht, sieht im Hedge nicht den Plan B, sondern einen Teil des Plans A, der die Mehrdeutigkeit des Marktes von vornherein mitdenkt.

Im nächsten Kapitel schauen wir uns typische Hedging-Situationen entlang der einzelnen Wellenphasen noch konkreter an.

Typische Hedging-Situationen in den Wellenphasen

Nicht jede Wellenphase verlangt nach Absicherung. Doch es gibt bestimmte Abschnitte im Elliott-Wellen-Modell, in denen ein Hedge nicht nur sinnvoll, sondern oft entscheidend für den Erhalt von Kapital, Struktur und Gelassenheit ist. In diesem Kapitel zeige ich dir anhand konkreter Wellenphasen, wann Hedging besonders angezeigt ist, wie es funktioniert und welche Fehler es zu vermeiden gilt.


✨ Welle 2: Die klassische Hedge-Zone

Situation: Du bist long nach Abschluss von Welle 1. Jetzt beginnt eine meist tiefgreifende Korrektur.

Herausforderung: Welle 2 kann bis zu 99 % retracen, ist oft emotional heftig, lässt aber die Impulsstruktur intakt.

Hedge-Strategie:

  • Short-Hedge gegen bestehende Long-Position
  • Ziel: Kompensation des Drawdowns – ohne Aufgabe der Long-Idee

Tipp: Hedge-Aufbau idealerweise nach der 61,8 %-Marke im Abverkauf, Absicherung gegen mögliche Spike-C-Tiefs


🌀 Welle 4: Korrektiv, trügerisch, oft komplex

Situation: Du bist long aus Welle 3, der Markt flacht ab.

Herausforderung: Welle 4 kann als Flat, Triangle oder Kombination auftreten – mit hoher Unsicherheit und Seitwärtscharakter.

Hedge-Strategie:

  • Temporärer Short zur Absicherung der Gewinne aus Welle 3
  • Besonders effektiv bei Triangles oder seitwärtslaufenden Flats

Tipp: Hedge nie zu früh aufbauen – erst bei Strukturbruch auf kleineren Zeiteinheiten oder klarer Divergenz


⚡️ Welle B: Die Zone der täuschenden Ruhe

Situation: Der Markt erholt sich nach Welle A, du denkst „die Korrektur ist vorbei“.

Herausforderung: B-Wellen sind oft trügerisch stark, gehen manchmal über den Startpunkt von A hinaus (Expanded Flat!) und kehren dann brutal um.

Hedge-Strategie:

  • Bestehende Long-Position bleibt offen
  • Short-Hedge im Bereich des Hochs der alten Welle 1 oder bei 61,8 %-78,6 %-Retracement

Tipp: Den Hedge eng absichern. Wenn der Markt durchzieht, wird er ausgestoppt. Wenn nicht, rettet er dich vor der C-Welle.


❌ Welle C: Du bist falsch positioniert, aber willst drin bleiben

Situation: Du bist long, aber erkennst, dass du in einer B-Welle getäuscht wurdest.

Herausforderung: Welle C fällt oft schnell und impulsiv. Deine Long-Position droht tief ins Minus zu laufen.

Hedge-Strategie:

  • Jetzt Short-Hedge nachträglich aufbauen, um Verluste zu bremsen
  • Oder: Long auflösen und direkt in den Short wechseln

Tipp: Reagieren statt klammern. Wenn der Markt Struktur zeigt, muss der Hedge schnell und effizient sein.


▶️ Endphasen von Welle 5: Vorsicht, wenn’s zu euphorisch wird

Situation: Du bist long in einer starken letzten Impulswelle

Herausforderung: Du willst Gewinne nicht zu früh mitnehmen, aber auch nicht von einem finalen Rückschlag überrascht werden

Hedge-Strategie:

  • Teilhedge mit Short-Kontrakt auf überkaufte Struktur
  • Absicherung gegen plötzliche Reversals oder Ending Diagonals

Tipp: Nutze RSI-Divergenzen und Volumenrückgänge als Hedge-Trigger


Fazit

Nicht jede Welle braucht ein Hedge. Aber dort, wo die Eindeutigkeit endet und die Szenarien beginnen, ist das Hedging dein taktischer Kompass. Es erlaubt dir, innerhalb der Wellenstruktur nicht nur zu überleben, sondern zu agieren. Denn am Ende ist der Markt kein Ort für Dogmen – sondern für flexible Strategen mit klarem Plan.

Wie Elliott-Szenarien Hedging begründen – Alternativzählungen professionell nutzen

Einer der größten Vorzüge (und Herausforderungen) der Elliott-Wellen-Methode ist ihre inhärente Offenheit für mehrere strukturierte Szenarien. Diese Möglichkeit zur Alternativzählung ist kein Mangel, sondern ein Merkmal professioneller Analyse. Doch sie bringt eine entscheidende Frage mit sich: Wie kann ich mehrere Zählungen gleichzeitig managen, ohne meine Positionierung aufzugeben oder ins Chaos zu verfallen? Die Antwort lautet: durch gezieltes, temporäres Hedging.


1. Alternativszenarien als Ausgangspunkt für Hedging

Ein erfahrener Elliott-Wellen-Trader erkennt frühzeitig, wenn mehrere Zählweisen parallel plausibel sind. Typische Beispiele:

  • Ist die Korrektur schon abgeschlossen oder folgt noch eine C-Welle?
  • Ist die aufwärtige Bewegung impulsiv (Start von Welle 3) oder korrektiv (Welle B)?
  • Ist das Hoch eine Welle 5 oder eine B-Welle mit finalem Push vor der C?

In diesen Momenten ist ein Hedge das ideale Mittel, um sich für beide Möglichkeiten offen zu halten.


2. Beispielhafte Entscheidungsstruktur

Ausgangssituation:

  • Du bist long, weil du glaubst: Die Korrektur ist abgeschlossen, eine neue Impulswelle beginnt (Welle 3).
  • Alternativ: Der Anstieg ist nur eine B-Welle in einem Expanded Flat – danach droht eine impulsive C-Welle abwärts.

Dein Handlungsmodell:

  • Du bleibst long, weil dein Primärszenario ein Impuls ist.
  • Du ziehst einen Short-Hedge ein am potenziellen Hoch der alten Welle 1 oder an einem Widerstandsniveau.

Ergebnis:

  • Wenn der Markt weiterläuft: Hedge wird ausgestoppt, Long bleibt
  • Wenn der Markt dreht: Hedge kompensiert Long-Verlust oder lässt dich sogar in den Gewinn laufen

3. Alternativen managen ohne Verzettelung

Wichtig: Hedging soll nicht dazu führen, dass du in alle Richtungen gleichzeitig positioniert bist. Die Grundidee ist immer:

  • Du hast ein Primärszenario, dem du folgst
  • Du erkennst ein Alternativszenario, das zeitlich begrenzt valide ist
  • Du baust einen Hedge für den Übergangszeitraum

Kein Dauerzustand. Kein strategisches Chaos. Sondern taktische Absicherung mit Ablaufdatum.


4. Tools zur Bewertung von Szenarien

Um fundiert entscheiden zu können, wann ein Hedge bei konkurrierenden Szenarien angebracht ist, helfen dir:

  • Struktur-Tiefe: 3er- oder 5er-Muster? Triangle oder Impuls?
  • Time & Price: Wie ist das Verhältnis der Wellen zueinander?
  • Volumen-Analyse: Ist die Bewegung getragen oder leer?
  • Momentum-Indikatoren: RSI, MACD – zeigen sie Divergenzen?

Diese Parameter helfen dir, die Gewichtung der Szenarien einzuschätzen und den Hedge intelligent, nicht reflexhaft zu setzen.


Fazit

Hedging ist im Elliott-Wellen-Kontext das Mittel, um Unsicherheit zu akzeptieren und dennoch strukturiert zu handeln. Es erlaubt dir, Alternativszenarien ernst zu nehmen, ohne deine Hauptmeinung zu verraten. So bleibst du strategisch auf Kurs, auch wenn sich der Markt temporär gegen deine Prognose entscheidet. Nicht weil du zweifelst – sondern weil du die Komplexität meisterst.

Hedging auf mehreren Zeitebenen – Daytrader vs. Swingtrader vs. Positionshändler

Die Wirksamkeit eines Hedges ist nicht nur von der Marktstruktur abhängig, sondern auch von der Zeitebene, auf der du arbeitest. Ein Hedge, der im Positionshandel sinnvoll ist, kann im Intraday-Bereich überflüssig oder sogar kontraproduktiv sein – und umgekehrt. In diesem Kapitel erfährst du, wie du das Hedging zielgerichtet an deinen Trading-Stil anpasst.


⏳ 1. Hedging für Daytrader

Zeitebene: 1-Minute bis 15-Minuten-Charts

Charakteristika:

  • Hohe Geschwindigkeit, viele kleine Impulse
  • Kaum Zeit für ausgedehnte Analysealternativen
  • Fokus auf kurzfristige Strukturbrüche

Hedging-Ansatz:

  • Sehr selektiv, oft nicht nötig
  • Alternative: Schnelle Umkehr der Position (Reversing)
  • Mini-Hedges bei hoher Vola, z. B. rund um News

Beispiel: Du bist long im 5-Minuten-Chart, erwartest eine kleine Welle 4. Statt zu hedgen, reduzierst du Position oder gehst kurzzeitig flat.

Fazit: Daytrading verlangt meist schnelle Reaktion statt strukturiertem Hedging. Absicherung erfolgt über Positionsmanagement und Stops.


🌍 2. Hedging für Swingtrader

Zeitebene: 1-Stunden- bis 4-Stunden-Chart

Charakteristika:

  • Wellenanalyse greift voll
  • Häufige Unsicherheit in Welle 2, 4, B
  • Haltezeiten: wenige Stunden bis mehrere Tage

Hedging-Ansatz:

  • Ideal für temporäres Hedging
  • Sehr präzise definierbare Hedge-Zonen
  • Kombination aus Primärposition + kleinem Gegenkontrakt

Beispiel: Du bist long im NASDAQ, erwartest eine Flat-Korrektur als Welle 4. Du ziehst einen Short-Hedge für die Dauer der Korrektur ein und löst ihn bei Strukturbruch auf.

Fazit: Swingtrading ist die ideale Spielwiese für Hedging: strukturiert, taktisch, zeitsensitiv.


🌐 3. Hedging für Positionshändler

Zeitebene: Tages- bis Wochenchart

Charakteristika:

  • Fokus auf übergeordnete Wellenstrukturen
  • Große Bewegungen, aber auch tiefe Zwischenkorrekturen
  • Seltenes Rebalancing, da langfristige Orientierung

Hedging-Ansatz:

  • Teilhedges zur Absicherung gegen größere Korrekturen
  • Korrelatives oder strukturelles Hedging bevorzugt
  • Optionen, Futures, Sektorrotation als Tools

Beispiel: Du bist langfristig long im S&P 500 (ETF oder Future). In Erwartung einer mehrwöchigen Korrektur ziehst du einen strukturellen Hedge mit Optionen oder eine Short-Position im stark korrelierten Dow Jones.

Fazit: Der Positionshändler nutzt Hedging zur Kapitalerhaltung und zur taktischen Feinsteuerung – nicht zur Mikroabsicherung.


Fazit: Hedge-Ebene = Zeitebene

Trader-Typ Ziel des Hedging Typische Form
Daytrader Absicherung bei News oder Spikes Reversing, Flat-Gehens, Mikrohedge
Swingtrader Absicherung temporärer Korrekturen Direktes temporäres Hedging
Positionshändler Absicherung struktureller Gegenphasen Strukturell/korrelativ/Options-Hedge

Wer den Wellencharakter seines Tradingstils kennt, kann Hedging so einsetzen, dass es unterstützt, nicht behindert. Denn ein Hedge ist kein Allheilmittel – sondern ein Werkzeug, das nur auf der richtigen Zeitebene die volle Wirkung entfaltet.

Das große Praxisbeispiel: NASDAQ Expanded Flat? Oder Trendfortsetzung?

In diesem Kapitel wenden wir alles, was du bisher gelernt hast, ganz konkret auf ein realistisches Szenario an. Wir tauchen tief ein in einen echten Marktkontext, analysieren die Struktur, skizzieren die Entscheidungswege und setzen ein taktisches Hedge-Setup Schritt für Schritt um. Dieses Beispiel ist nicht theoretisch, sondern aus der realen Praxis eines Elliott-Wellen-Traders geboren. Es ist so aufbereitet, dass es auch Einsteiger in die Methode abholen und zur praktischen Umsetzung führen kann.


Ausgangslage: Die Welle 1 ist abgeschlossen

Der NASDAQ befindet sich nach einer längeren Phase der Konsolidierung in einem dynamischen Aufwärtsimpuls. Dieser wurde auf allen wichtigen Zeitebenen (z. B. 4-Stunden-Chart, Tageschart) als fünfwelliges Muster gezählt:

  • Welle 1: klar impulsiv
  • Welle 2: korrektiv, tiefes Retracement
  • Welle 3: stark, volumenunterstützt, durchbricht Widerstände
  • Welle 4: korrektiv, flach
  • Welle 5: finaler Push mit Divergenzen

Du bewertest die gesamte Bewegung als fertige Welle 1 eines neuen Aufwärtstrends. Im Anschluss daran:

  • Beginnt eine starke Abwärtsbewegung, die auf unterer Zeitebene (z. B. 1-Stunden-Chart) klar fünfteilig strukturiert ist
  • Diese zählst du als Welle A einer möglichen Korrektur

Wichtig: Diese Welle A ist keine zackige Korrektur, sondern impulsiv – sie ist dynamisch, mit Momentum, hoher Volatilitat und klar erkennbarer Unterstruktur. Das spricht gegen ein reines Pullback-Szenario und für eine komplexere Korrektur.


Die Struktur der Welle A: impulsiv, tief und psychologisch wirksam

Aufbau der Welle A (klassisch impulsiv):

  1. Teilwelle 1:
    • Schneller Einbruch nach dem Top der Welle 1
    • Viele Trader interpretieren dies als „gesunde Korrektur“
  2. Teilwelle 2:
    • Kleiner Rebound, etwa 38,2 % Retracement
    • Wird fälschlich als Einstiegsmöglichkeit interpretiert
  3. Teilwelle 3:
    • Der brutalste Abverkauf
    • Tiefer Fall unter steigendes Volumen, Panik kommt auf
  4. Teilwelle 4:
    • Seitwärtsbewegung oder flaches Triangle
    • Markt beruhigt sich kurzfristig
  5. Teilwelle 5:
    • Letzter Ausverkauf, endet meist in einem Volumen-Kollaps oder False Break

Am Ende dieser Welle A herrscht Verunsicherung: Einige Trader denken, die Korrektur sei vorbei. Andere vermuten einen größeren Trendwechsel. Du als Elliott-Wellen-Trader erkennst: Diese Abwärtsstruktur ist zu sauber, um ein zufälliger Rückschlag zu sein.

Doch jetzt beginnt der Markt zu steigen. Eine B-Welle bahnt sich an.


Die B-Welle: Wiederaufstieg oder täuschende Ruhe?

Die darauffolgende Aufwärtsbewegung retraced etwa 50 % der gesamten Welle A. Sie ist:

  • Zickzackförmig oder dreiteilig
  • Von niedrigerem Volumen begleitet
  • Fühlt sich „zögerlich“ an

Du fragst dich:

  • Ist das der Start einer neuen Welle 1 in einem bullischen Szenario?
  • Oder ist es einfach nur eine B-Welle, die uns in ein Expanded Flat führt, mit einer noch ausstehenden C-Welle nach unten?

Hier entscheidet sich alles – und hier kommt der Hedge ins Spiel.


Die kritische Entscheidungszone: Das Hoch der Welle 1

Dieses Hoch fungiert als struktureller Widerstand und psychologischer Dreh- und Angelpunkt.

  • Wird es überboten, kann das für ein bullisches Szenario sprechen
  • Prallt der Markt dort ab, ist die Wahrscheinlichkeit für eine C-Welle sehr hoch

Du bist long positioniert, weil du dem bullischen Szenario eine gute Chance einräumst. Doch du willst dich gegen das Expanded-Flat-Szenario absichern.


Hedge-Strategie Schritt für Schritt

1. Long-Position beibehalten

  • Du bist bereits long, z. B. eingestiegen bei 50 % Retracement der Welle A
  • Deine Analyse: Wenn das die neue Welle 1 ist, willst du dabei sein

2. Short-Hedge vorbereiten

  • Du planst einen Short, nicht aus Überzeugung, sondern als Absicherung
  • Einstieg: Kurz unter dem Hoch der alten Welle 1 (z. B. 17.950)
  • Stopp: Knapp über dem Hoch (z. B. 18.050)
  • Ziel: Unteres Ende der möglichen C-Welle (z. B. 16.800 bis 16.200)

3. Beobachtung & Management

  • Falls der Markt durchzieht: Hedge wird ausgestoppt, Long bleibt bestehen → Gewinn
  • Falls der Markt dreht: Hedge gewinnt, Long wird abgesichert → neutral bis leicht positiv

4. Entscheidungszeitpunkt: Reaktion am Widerstand

  • Du beobachtest, wie der Markt auf das Hoch reagiert:
    • Mit Volumen und Impuls? Long-Szenario gestärkt
    • Mit Schwäche, Doji, Fehlausbruch? C-Welle wahrscheinlicher

Drei realistische Szenarien und ihre Folgen

Szenario A: Impulsiver Ausbruch nach oben

  • Hedge ausgestoppt (kleiner Verlust), Long läuft in den Gewinn

Szenario B: Abprall vom Hoch, starke Abwärtswelle

  • Hedge wird profitabel, Long verliert an Wert, aber du bleibst im Spiel

Szenario C: False Break (Ausbruch + schneller Rücklauf)

  • Hedge ausgestoppt, dann kommt doch die C-Welle → Worst Case, aber kalkulierbar

Fazit: Praxis, Psychologie und Perfektionierung

Dieses Beispiel zeigt nicht nur, wie ein Hedge technisch funktioniert, sondern auch, wie du deine eigene Analyse mit Demut und Struktur unterstützt.

  • Du gibst dein Primärszenario nicht auf
  • Du übernimmst Verantwortung für das Alternativszenario
  • Du bleibst handlungsfähig, statt von Volatilitat überrollt zu werden

Ein Hedge ist hier kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Ausdruck von strategischer Stärke in einem mehrdeutigen Markt.

In den nächsten Kapiteln schauen wir uns weitere Feinschliffe und psychologische Aspekte dieses Beispiels an.

Die Struktur der Welle A: Impulsiv, tief und psychologisch wirksam

Die Welle A ist im klassischen Elliott-Verständnis der erste Teil einer Korrektur und kann sowohl impulsiv als auch korrektiv auftreten. In unserem Praxisbeispiel zeigt sich die Welle A jedoch klar impulsiv – und das ist entscheidend, denn sie lässt sich dadurch deutlich von einer bloßen Zwischenbewegung abgrenzen. Ihre Struktur gibt entscheidende Hinweise auf die Tiefe der Gesamtstruktur, das Risikopotenzial und das taktische Verhalten für das Hedging.


1. Impulscharakter als Warnsignal

Wird eine Welle A impulsiv ausgebildet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich nicht nur um eine flache Korrektur, sondern um ein komplexeres Muster handelt (Flat, Zigzag oder Kombination). Ein impulsiver Charakter bedeutet:

  • Fünf Teilwellen sind klar zählbar
  • Die Bewegung ist dynamisch, gerichtet und begleitet von steigendem Volumen
  • Es kommt zu Zwischenrallys, die jedoch schnell wieder verkauft werden

Das bedeutet für dich: Wenn die Welle A impulsiv ist, musst du mit einer möglichen B-C-Folge rechnen. Ein Hedge wird damit sehr viel wahrscheinlicher.


2. Die innere Struktur der Welle A

Ein professioneller Elliott-Trader achtet nicht nur auf das „Gesamtbild“, sondern auf die Substruktur. In unserem NASDAQ-Beispiel zeigt sich die Welle A folgendermaßen:

Teilwelle A.1

  • Plötzlicher Einbruch vom Hoch der Welle 1
  • Viele Marktteilnehmer erkennen die Trendwende nicht sofort
  • Erste Panik, erste Gewinnmitnahmen

Teilwelle A.2

  • Klassischer Pullback, oft bis zum 38,2 %-Level der A.1
  • Fälschlich als Einstiegschance interpretiert
  • RSI stabilisiert sich, Volumen sinkt

Teilwelle A.3

  • Längste und aggressivste Abwärtswelle
  • Hohes Volumen, starke Dynamik, kein nennenswerter Widerstand
  • Das Vertrauen der Bullen bricht – viele Trader steigen jetzt aus

Teilwelle A.4

  • Kurze Erholung, oft mit Konsolidierung auf kleiner Zeitebene
  • Seitwärtslaufend oder flaches Triangle
  • RSI divergiert leicht

Teilwelle A.5

  • Letzter Abverkauf, oft unter geringem Volumen
  • False Breaks möglich
  • Abschlusskerze zeigt meist Erschöpfung (z. B. Hammer oder Doji)

3. Psychologische Wirkung der Welle A

Diese Welle ist nicht nur eine technische Struktur, sondern ein psychologisches Ereignis:

  • Sie erschüttert das Vertrauen in den vorangegangenen Aufwärtstrend
  • Sie lockt Kontra-Trader in den Markt, die auf eine Trendwende spekulieren
  • Sie verleitet zu Frühstoppungen und vorschnellen Richtungswechseln

Gerade am Ende der Welle A entsteht oft ein emotionales Vakuum: Trader wissen nicht, ob der Abverkauf nur eine Korrektur war oder der Beginn eines Bärenmarkts. Genau hier beginnt die B-Welle – und damit auch deine strategische Vorbereitung auf das Hedge-Setup.


4. Das Entscheidende für dein Hedging

  • Welle A ist impulsiv: Einfacher Rebound reicht nicht aus, um Entwarnung zu geben
  • B-Welle wird wahrscheinlicher: Sie kann trügerisch stark ausfallen
  • Dein Fokus liegt auf der Frage: „Was passiert, wenn die B-Welle über das Hoch der 1 steigt?“
  • Der Hedge ist nicht nur Schutz, sondern die Eintrittskarte in den Entscheidungsraum.

Im nächsten Kapitel analysieren wir die B-Welle im Detail und erarbeiten, wie du deinen Hedge ideal vorbereitest, aktivierst und wieder auflöst.

Die Struktur der Welle B: Trügerische Ruhe im Auge des Sturms

Die B-Welle ist für viele Trader eine der schwierigsten Marktphasen – nicht weil sie besonders wild wäre, sondern weil sie beruhigend wirkt, obwohl sie gefährlich ist. Im Kontext unseres NASDAQ-Beispiels spielt die B-Welle eine Schlüsselrolle. Sie kann die Marktteilnehmer in falscher Sicherheit wiegen und zum voreiligen Long-Einstieg verleiten – genau in dem Moment, in dem sich die finale C-Welle vorbereitet.

In diesem Kapitel untersuchen wir die Struktur, Wirkung und Bedeutung der Welle B in der Tiefe – und zeigen dir, wie du sie als Signal für deinen Hedge nutzt.


1. Charakteristika der B-Welle

  • Gegenbewegung zur impulsiven Welle A
  • Tritt in Korrekturmustern auf: Flat, Zigzag, Kombination
  • Kann flach, tief, dreiteilig oder sogar fünfteilig erscheinen (je nach Struktur)
  • Oft begleitet von abnehmendem Volumen, schwächerem Momentum, zunehmender Divergenz
  • Psychologisch aufbauend, aber strukturell oft ein „Fehlbild“

2. Strukturbeispiele der B-Welle

Je nach übergeordneter Korrekturform unterscheidet sich das Erscheinungsbild:

A. Im Zigzag (A-B-C):

  • B-Welle ist dreiteilig (a-b-c)
  • Retracement meist flach (23,6 % bis max. 61,8 % der A)

B. Im Flat:

  • B-Welle kann bis zum Startpunkt der A-Welle steigen oder sogar darüber hinaus (Expanded Flat)
  • Struktur kann 3-3-5 oder komplex verschachtelt sein

C. In Kombinationen:

  • B-Wellen sind oft komplex, verschachtelt oder als Teil eines Triangles schwer zu erkennen

3. Die B-Welle im NASDAQ-Beispiel

In unserem Szenario retraced die B-Welle etwa 50 % der impulsiven Welle A. Der Markt gewinnt langsam an Boden, ohne starke Impulse, zeigt aber:

  • Zickzackstruktur (z. B. a-b-c)
  • Sinkendes Volumen trotz steigender Kurse
  • RSI-Divergenzen auf 1-Stunden-Chart
  • Berührt fast das Hoch der alten Welle 1

All diese Merkmale deuten darauf hin, dass die Bewegung nicht impulsiv, sondern korrigierend ist. Sie ist nicht der Beginn einer neuen Trendwelle, sondern die Vorbereitung für einen finalen Abverkauf in Welle C.


4. Psychologische Falle der B-Welle

  • Viele Trader interpretieren das „Zurückkämpfen“ als Trendfortsetzung
  • Analysten sprechen von „bullischem Reversal“
  • Momentum-Trader steigen long ein

Doch für den Elliott-Wellen-Trader ist klar:

  • Das ist noch keine impulsive Struktur
  • Die Wahrscheinlichkeiten sprechen für ein Flat oder Expanded Flat

Jetzt ist nicht der Moment für ein aggressives Long, sondern für die aktive Vorbereitung des Hedges.


5. Hedge-Vorbereitung auf Basis der B-Welle

Zeitpunkt: Sobald die B-Welle das 50 %-Retracement der A erreicht und die Struktur klar korrektiv bleibt

Triggerzonen für den Hedge:

  • Hoch der alten Welle 1 (psychologisch und technisch)
  • Fibonacci-Cluster (61,8 %, 78,6 %, 88,7 %)
  • Widerstandsbereiche mit vorherigem Volumenknoten

Absicherungsstrategie:

  • Long bleibt bestehen (falls Primärszenario bullisch bleibt)
  • Short-Hedge wird aufgebaut nicht als Trendwette, sondern als Schutz
  • Ziel: Absicherung gegen mögliche impulsive C-Welle nach unten

Fazit: Die B-Welle ist die Zone für den Profi

Sie fordert nicht durch Geschwindigkeit, sondern durch Verführung. Wer nicht sauber strukturell denkt, wird ihre Ruhe mit Sicherheit verwechseln. Wer aber die Elliott-Wellen versteht, erkennt in der B-Welle das Fenster zur Absicherung:

„Nicht der Trader, der recht behält, hat Erfolg – sondern der, der vorbereitet ist, wenn das Falsche eintritt.“

Im nächsten Kapitel analysieren wir die C-Welle – und zeigen, wie du deinen Hedge zur Wirkung bringst oder gegebenenfalls wieder auflöst.

Die Struktur der Welle C: Der Test deines Hedges

Die C-Welle ist die große Entscheidung. Sie bringt entweder den finalen Tiefpunkt der Korrektur – oder zeigt dir, dass dein Hedge genau zur richtigen Zeit aktiviert wurde. In ihrer Dynamik gleicht sie oft einer dritten Welle im Impuls: schnell, stark, direkt. Deshalb ist es entscheidend, vorher vorbereitet zu sein, denn wer auf eine C-Welle nur reagiert, wird von ihr oft überrollt.

In diesem Kapitel analysieren wir die Struktur, das typische Verhalten und die Hedge-Strategien im Verlauf der C-Welle. Ziel ist es, dass du kontrolliert durch die Welle navigierst, deinen Hedge profitabel machst oder bei Fehlsignal souverän reagierst.


1. Die Anatomie der Welle C

Welle C ist:

  • Immer impulsiv (fünfwellig, klar gerichtet)
  • Teil eines Zigzags oder Flats
  • Meist so lang oder länger wie Welle A (insbesondere bei Expanded Flats)
  • Trifft auf untere Unterstützungszonen oder Volumencluster

Typischer Verlauf:

  • C.1: Plötzlicher Abprall von der Spitze der B-Welle
  • C.2: Kleiner Pullback, wird oft als „letzte Long-Chance“ fehlinterpretiert
  • C.3: Starker, unbarmherziger Abverkauf (tiefste Strecke)
  • C.4: Beruhigung, Pullback, temporäre Stabilisierung
  • C.5: Letzter Flush mit Panikelement oder finalem Fakeout

2. Die Aktivierung des Hedges

Wenn du im Bereich der B-Welle deinen Hedge vorbereitet hast (z. B. Short im NASDAQ knapp unter dem Hoch der alten Welle 1), ist nun der Moment, wo er zur vollen Wirkung kommt.

Zeitfenster Aktion
C beginnt Hedge ist aktiv, Markt dreht sichtbar
C.1 in Fahrt Bestätigung: Volumen steigt, Impulscharakter erkennbar
C.2 kommt Kein Grund zur Sorge: Erholung innerhalb des Abverkaufs
C.3 explodiert Du bist abgesichert und ggf. im Gewinn

Wichtig: Du musst deinen Hedge jetzt nicht aktiv managen, sondern nur beobachten, ob sich die Struktur wie erwartet entfaltet.


3. Hedge-Management während der C-Welle

Je nach deiner Primärposition (Long oder Flat) gehst du unterschiedlich vor:

Fall A: Du bist weiterhin Long + Hedge Short

  • Dein Long verliert an Wert, aber der Hedge gewinnt
  • Du bleibst netto neutral oder im Gewinn
  • Du kannst nun überlegen:
    • Long schließen?
    • Hedge verstärken?
    • Beides laufen lassen und auf Struktur achten?

Fall B: Du bist nur im Hedge

  • Dein Short wird jetzt zur aktiven Gewinnquelle
  • Du nutzt Fibonacci-Ziele (z. B. 100 % bis 161,8 % der A) für Ausstiege
  • Achte auf Ermüdung, Reversalkerzen und Volumenrückgang

Fall C: Hedge wurde vorher ausgestoppt (z. B. bei False Break)

  • Du bist jetzt „nackt“ im Long
  • Später Wiedereinstieg in Short möglich, aber riskanter
  • Alternativ: Positionsreduktion oder Flat gehen

4. Typische Zielzonen für die Welle C

Projektion (von A) Bedeutung
100 % Mindestziel, meist erreicht
123,6 % Häufiges Reaktionsniveau
161,8 % Zielzone für starke C-Wellen (insb. Expanded Flats)
Kanaluntergrenzen Oft Endpunkt der fünften Teilwelle
RSI-Tiefpunkt Kann mit C.3 oder C.5 zusammenfallen

Diese Marken helfen dir, deinen Hedge planvoll aufzulösen.


5. Auflösung des Hedges

Die Entscheidung zur Auflösung sollte strukturgetrieben sein:

  • Du erkennst die fünfte Welle innerhalb der C ist abgeschlossen
  • Volumen lässt nach, Momentum flacht ab
  • Reversal-Kerzen oder Umkehrformationen treten auf

Jetzt:

  • Short-Hedge schließen
  • Long-Position halten, auf Reentry achten
  • Oder Flat gehen und neue Struktur abwarten

Fazit: Welle C ist der Härtefall – für deinen Plan

Wenn die B-Welle dich vorbereitet hat, zeigt dir die C-Welle, ob du professionell gearbeitet hast.

  • Hast du den Hedge zur richtigen Zeit aktiviert?
  • Hast du ihn durchgezogen, statt dich verunsichern zu lassen?
  • Hast du die Zielzonen strukturell genutzt?

Dann bist du nicht Opfer der C-Welle, sondern ihr Reiter. Und das ist die wahre Essenz des Hedging nach der Elliott-Wellen-Methode: Unsicherheit in Souveränität zu verwandeln.

Abschluss des Praxisbeispiels: Die Kunst der Entscheidung im Unsicheren

Das NASDAQ-Beispiel hat uns durch alle drei Wellen einer klassischen Flat-Struktur geführt: eine impulsive Welle A, eine trügerisch ruhige B-Welle und eine kraftvolle, oft brutale C-Welle. Du hast gesehen, wie man in jeder Phase strukturiert denkt, wie man Unsicherheiten in Handlungsräume verwandelt und wie ein Hedge nicht nur Verlustschutz ist, sondern ein strategisches Instrument zur Teilnahme an komplexen Entwicklungen.

In diesem Kapitel fassen wir die zentralen Erkenntnisse zusammen, bieten dir eine mentale Landkarte für ähnliche Situationen und zeigen dir, warum Hedging im Elliott-Wellen-Kontext keine Notlösung, sondern Ausdruck von Meisterschaft ist.


1. Der systematische Ablauf im Rückblick

Phase Aufgabe des Traders Hedging-Aktion
Nach Welle 1 Abwarten, Strukturen identifizieren Keine Position oder passives Long
Welle A Impuls erkennen, korrektiv denken Erste Vorbereitung auf möglichen Hedge
Welle B Mehrdeutigkeit erkennen, Struktur lesen Hedge aktiv vorbereiten, ggf. auslösen
Beginn Welle C Bestätigung suchen, Hedge wirken lassen Hedge halten, Long evtl. reduzieren
Mitte Welle C Tiefe Zielzonen analysieren, Reversals vorbereiten Hedge ggf. auflösen oder Teilgewinne realisieren
Ende Welle C Re-Entry-Setup erkennen, neue Welle 1 vorbereiten Hedge schließen, Umkehr handeln

2. Psychologischer Reifeprozess durch den Hedge

Hedging ist nicht nur Technik. Es ist ein Ausdruck innerer Reife:

  • Du musst mit Nichtwissen umgehen können
  • Du akzeptierst, dass der Markt nicht dir folgt, sondern sich entfaltet
  • Du setzt dein Ego zurück und beginnst, Wahrscheinlichkeiten zu orchestrieren

Der Hedge ist kein Schutz vor Verlust, sondern eine Brücke über die Phase der Mehrdeutigkeit. Er verhindert, dass du zu früh aus dem Markt gedrängt wirst oder zu spät reagierst. Er ist dein Instrument, um weiterzudenken, während andere ausgestiegen sind.


3. Was du mitnehmen solltest

  • Struktur geht vor Meinung. Was du siehst, ist wichtiger als was du denkst.
  • Ein Hedge ist kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von Tiefe.
  • Reaktion ist immer möglich, aber Vorbereitung ist besser.
  • Das Hoch der Welle 1 ist oft mehr als nur ein Preisniveau. Es ist eine psychologische Schwelle für den gesamten Markt.
  • Hedging ist wie Atmen im Markt: Es schafft Raum zwischen Impuls und Reaktion.

4. Ausblick: Der Hedge als Teil deines Trading-Mindsets

Wenn du dieses Beispiel verinnerlicht hast, kannst du Hedging in viele andere Situationen übertragen:

  • Bei Triangles
  • In Diagonalen
  • Bei sich überlagernden Zeitebenen
  • Bei widersprüchlichen Signalen aus Struktur und Indikatoren

Du wirst merken: Der Hedge ist nicht mehr eine Reaktion auf Angst, sondern ein Prozess deiner geistigen Klarheit. Und das ist der Weg vom Analysten zum Strategen.


Fazit: Meisterschaft beginnt, wenn du mit der Unschärfe tanzt

Die Märkte werden niemals eindeutig sein. Doch du kannst lernen, mit dieser Uneindeutigkeit zu leben, zu handeln und zu wachsen. Hedging im Sinne der Elliott-Wellen-Theorie bedeutet: mit Struktur zu denken, in Szenarien zu fühlen und mit Verantwortung zu entscheiden.

Und genau das hast du mit diesem Praxisbeispiel begonnen.

Hedge-Journal: Deine strukturierte Entscheidungsdokumentation

Ein professioneller Hedge ist keine spontane Reaktion, sondern das Ergebnis eines gedanklich klaren, strukturierten Prozesses. Damit du deine Absicherungsstrategien konsequent entwickelst, auswertest und optimierst, brauchst du ein eigenes Hedge-Journal.

Dieses Journal begleitet dich von der Idee bis zur Auflösung eines Hedges – und hilft dir, die Qualität deiner Entscheidungen messbar zu machen. Es dokumentiert nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem den Weg dahin.


1. Warum ein Hedge-Journal?

  • Es zwingt dich zu klarem Denken vor dem Einstieg
  • Es hilft dir, Fehlerquellen und Muster zu erkennen
  • Es zeigt dir, welche Strukturen in deinem Trading funktionieren
  • Es macht deinen Trading-Stil wiederholbar und optimierbar

2. Aufbau deines Hedge-Journals (Tabelle als Grundstruktur)

Feld Beschreibung
Datum / Uhrzeit Wann wurde der Hedge gesetzt / aufgelöst?
Instrument / Markt Z. B. NASDAQ, DAX, EUR/USD
Zeitebene 15 Minuten, 1 Stunde, 4 Stunden, Tag
Strukturelle Ausgangslage Wo im Wellenmodell befindest du dich? (z. B. B-Welle eines Flats)
Primärszenario Hauptannahme (z. B. Start von Welle 3 long)
Alternativszenario Absicherungsgrund (z. B. mögliche C-Welle abwärts)
Hedge-Richtung Long oder Short
Einstiegskurs Hedge Preis des Hedges
Stoppkurs Hedge Absicherung gegen Fehlbewegung
Zielzone Hedge Struktur- oder Fibonacci-Ziel (z. B. 100 % der A-Projektion)
Gesamtexposure nach Hedge Nettoposition aus Primärtrade + Hedge (neutral? leicht bullisch?)
Auflösungsbedingung Wann wird der Hedge geschlossen? (z. B. Strukturabschluss C, Ziel erreicht)
Ergebnis (P/L) Profit / Verlust aus dem Hedge
Lerneffekt Was hast du gelernt? Was war gut, was optimierbar?

3. Tipps zur Nutzung

  • Fülle das Journal vor dem Einstieg in den Hedge aus
  • Mache kurze Sprachnotizen oder Screenshots, um dein Denken zu dokumentieren
  • Nimm dir am Ende des Tages 10 Minuten für eine Rückschau
  • Arbeite mit Farben (z. B. grün = erfolgreich, gelb = neutral, rot = optimierungsbedürftig)

4. Bonus: Journal-Vorlage als Download (optional)

Wenn du diese Broschüre digital liest, kannst du dir ein ausfüllbares PDF oder eine Excel-Vorlage herunterladen, die du direkt in deinem Trading-Workflow verwenden kannst.

Alternativ kannst du die Journalstruktur auch in Tools wie:

  • Notion (Datenbankstruktur)
  • Excel / Google Sheets
  • Evernote / OneNote
  • TradingView Journalfunktion (manuell)

Fazit

Ein Hedge ohne Dokumentation ist wie ein Kompass ohne Karte. Mit einem sauberen Journal gibst du deinem Trading eine strukturierte, nachvollziehbare Grundlage und entwickelst dich vom reaktiven Trader zum strategisch denkenden Navigator.


Setup-Checkliste: Wann, wie und warum ein Hedge sinnvoll ist

Diese Checkliste hilft dir, in wenigen Sekunden zu entscheiden, ob ein Hedge gerade sinnvoll, überflüssig oder riskant wäre. Sie stellt dir die entscheidenden Fragen in der richtigen Reihenfolge und fördert ein klares Ja-/Nein-Denken – ohne emotionale Verstrickung.

✅ Voraussetzungen für einen Hedge

Frage Antwort
Befindest du dich in einer Zone struktureller Mehrdeutigkeit? Ja / Nein
Gibt es ein realistisch denkbares Alternativszenario? Ja / Nein
Kannst du beide Szenarien mit konkreten Wellenstrukturen benennen? Ja / Nein
Hast du eine definierbare Hedge-Zone (z. B. Hoch/Tief der 1)? Ja / Nein
Kennst du das Kursziel deines Hedges (z. B. Projektion der C)? Ja / Nein
Ist das CRV des Hedges realistisch (Chance > Risiko)? Ja / Nein
Bist du mental bereit, beide Richtungen gleichzeitig zu denken? Ja / Nein

Wenn du 5 oder mehr Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, ist ein Hedge mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvoll.

❌ Wann du besser nicht hedgen solltest

  • Du willst nur dein schlechtes Gefühl kompensieren
  • Du hast kein klares Ziel für den Hedge
  • Du bist in einem klaren Trend – und versuchst ihn zu „überlisten“
  • Du kennst keine klare Auflösungsbedingung
  • Du bist emotional aufgewühlt oder willst „reagieren statt planen“

Bonus-Tipp: Die 3-Sekunden-Formel

„Wenn ich mich nicht traue, meine Hauptposition zu schließen – will ich mich stattdessen mit einem Hedge absichern?“ Wenn du das klar mit Ja beantworten kannst und es strukturell begründet ist: go for it.

Im nächsten Kapitel visualisieren wir die Hedge-Entscheidung noch einmal als Entscheidungsbaum – damit du jederzeit intuitiv den nächsten Schritt findest.

Entscheidungsbaum: In 30 Sekunden zur richtigen Hedge-Entscheidung

Ein Entscheidungsbaum ist ein visuelles Werkzeug, das dir hilft, komplexe Situationen in einfache Ja/Nein-Wege herunterzubrechen. Im Kontext des Hedging erlaubt er dir, in kritischen Momenten schnell und strukturiert zu entscheiden – ohne dich in Emotionen oder Analyseschleifen zu verlieren.

Nutze diesen Entscheidungsbaum als mentales Trainingsmodell, um die Entscheidungspfade zu verinnerlichen – oder als Ausdruck direkt neben deinem Arbeitsplatz.


Entscheidungsbaum: Soll ich einen Hedge aufbauen?

Start:

📈 Hast du aktuell eine offene Position (Long oder Short)?

Nein ⟶ Kein Hedge nötig. Erst Position aufbauen.

Ja ⟶ Weiter:

🔍 Befindest du dich in einer Phase struktureller Mehrdeutigkeit? (z. B. B-Welle, Übergang von 4 nach 5, potenzielle Flat-Konstruktion?)

Nein ⟶ Kein Hedge nötig. Struktur ist klar. Fokus halten.

Ja ⟶ Weiter:

🔀 Gibt es ein konkretes Alternativszenario mit realistischem Eintreffen? (z. B. impulsive C-Welle gegen deine aktuelle Position?)

Nein ⟶ Beobachten, kein Hedge nötig.

Ja ⟶ Weiter:

📐 Gibt es ein klar definiertes Hedge-Niveau und Ziel? (z. B. Hoch der 1 als Einstieg, Fibonacci-Ziel als Exit?)

Nein ⟶ Risiko zu hoch, Setup unpräzise. Kein Hedge.

Ja ⟶ Weiter:

💡 Bist du bereit, beide Richtungen gleichzeitig rational zu denken?

Nein ⟶ Besser flat gehen oder mit Stopp arbeiten.

Ja ⟶ HEDGE setzen.


Erweiterung: Entscheidungsbaum zur Auflösung eines Hedges

🧭 Hat sich das Alternativszenario bewahrheitet?

Nein (Hedge läuft gegen dich) ⟶ Exit bei Stopp oder Strukturbruch

Ja (Hedge läuft im Gewinn) ⟶ Weiter:

🎯 Wurde das Zielniveau des Hedges erreicht?

Ja ⟶ Hedge schließen, Primärstruktur neu bewerten

Nein ⟶ Weiterlaufen lassen, Teilgewinn nehmen?

🔁 Hat sich eine neue Struktur gebildet, die den Hedge überflüssig macht?

Ja ⟶ Hedge auflösen, Position umstrukturieren

Nein ⟶ Hedge beibehalten bis Ziel oder Strukturbruch


Anwendung in der Praxis

  • Druck dir den Entscheidungsbaum aus und lege ihn sichtbar neben deinen Arbeitsplatz
  • Nutze ihn wie einen Pre-Trade-Check: Kein Hedge ohne 3-faches Ja
  • Reflektiere nach jedem Hedge-Einsatz: Ist dein Baum stimmig? Gibt es einen neuen Ast, der fehlt?

Fazit

Ein Entscheidungsbaum ersetzt keine Intuition, aber er verankert sie in klaren Regeln. Du bekommst ein zuverlässiges System, um in Unsicherheitsphasen handlungsfähig zu bleiben – ohne in Reaktivität oder Starrheit zu verfallen.

„Der kluge Trader trifft nicht immer die richtige Entscheidung. Aber er trifft sie rechtzeitig – und kann sie begründen.“

Im nächsten Kapitel steigen wir in die technische Umsetzung deiner Hedges ein – mit CFDs, Futures und Optionen.

Technische Umsetzung: Hedging mit CFDs, Futures oder Optionen

Die Theorie des Hedging ist nur so stark wie ihre Umsetzung. In diesem Kapitel zeige ich dir, wie du konkret im Markt arbeitest, welche Instrumente sich für welchen Zweck eignen und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Produkte mit sich bringen. Denn ein guter Hedge ist nicht nur strukturell begründet, sondern technisch sauber umsetzbar.


1. Hedging mit CFDs (Contracts for Difference)

Vorteile:

  • Flexibel einsetzbar, kleine Kontraktgrößen
  • Hebel steuerbar
  • Ideal für kurzfristige, taktische Hedges (z. B. im Swingtrading)

Typische Einsatzszenarien:

  • Du bist Long im NASDAQ (z. B. ETF oder Future) und sicherst dich mit einem Short-CFD auf denselben Index ab
  • Du hedge-st eine Position auf 4h-Chartbasis mit einem CFD auf der 1h-Ebene

Risiken:

  • Overnight-Finanzierungskosten bei längerem Halten
  • Spreads und Slippage bei volatilen Bewegungen
  • Brokerwahl entscheidend (Regulierung, Plattform, Ausführung)

2. Hedging mit Futures

Vorteile:

  • Hochprofessionelle Ausführung und Liquidität
  • Echte Gegenposition mit maximaler Absicherung
  • Kein Emittentenrisiko

Typische Einsatzszenarien:

  • Du bist im DAX langfristig investiert und ziehst bei kritischer Struktur einen Short im Mini-DAX-Future auf
  • Du baust im NASDAQ einen Hedge mit einem konträren Micro-Future auf (z. B. MNQ auf Tagesbasis)

Risiken:

  • Hohe Kontraktgrößen (außer bei Micros)
  • Marginsystem: Hedge muss ggf. separat besichert werden
  • Komplexere Handhabung für Einsteiger

Besonderheit:

  • Du kannst mit Futures auch „partielle Hedges“ aufbauen: z. B. 2 Kontrakte Long, 1 Kontrakt Short als Hedge

3. Hedging mit Optionen

Vorteile:

  • Sehr vielseitig: Du kannst Zeit, Volatilität und Richtung gleichzeitig managen
  • Präzise definierbares Risiko bei maximaler Flexibilität
  • Ideal für strukturelle oder langfristige Hedges

Typische Strategien:

  • Long-Position im S&P 500 mit Put-Option als Versicherung
  • Short-Call auf eine Long-Position in einer Welle 5 (Rendite + Absicherung)
  • Straddle in Erwartung einer starken Bewegung, aber unklarer Richtung

Risiken:

  • Komplexität (Griechen: Delta, Theta, Vega etc.)
  • Verfall, Zeitwertverlust
  • Liquide Märkte und gute Optionsketten erforderlich

Tipp:

  • Optionen lohnen sich besonders für Positionshändler und fortgeschrittene Swingtrader mit technischem Know-how

4. Kombination mehrerer Instrumente

In der Praxis kombinieren erfahrene Trader oft mehrere Ebenen:

  • Long ETF + Short CFD
  • Futures + Option als Versicherungsstruktur
  • Teilhedges mit Mikro-Futures + taktische Absicherung mit CFD

So kannst du sowohl die Richtung als auch die Volatilität gezielt managen und bleibst flexibel in der Handhabung.


Fazit

Der beste Hedge ist der, der zu deinem Stil, deinem Instrument und deiner Zeitebene passt. CFDs sind ideal für Taktiker. Futures sind die Präzisionsinstrumente der Profis. Optionen sind das Spielfeld der Architekten.

„Nicht das Instrument macht den Hedge perfekt – sondern die Klarheit, mit der du es einsetzt.“

Im nächsten Kapitel zeige ich dir, wie du Hedges direkt in Plattformen wie MotiveWave integrierst und dort sichtbar machst.

Der Hedge in MotiveWave & Co: Praktische Integration ins Charting

Ein sauber analysierter Hedge verdient eine ebenso saubere visuelle Umsetzung. Denn nur wenn du deine Absicherungen sichtbar, nachvollziehbar und in deine Chartstruktur eingebettet dokumentierst, kannst du sie auch strategisch steuern. In diesem Kapitel zeige ich dir, wie du mit Tools wie MotiveWave deine Hedge-Strategie direkt im Chart abbildest – und worauf du achten solltest.


1. Warum der visuelle Hedge so wichtig ist

  • Du behältst beide Szenarien gleichzeitig im Blick (Primärstruktur + Absicherung)
  • Du erkennst sofort Trigger, Zielzonen, Stopp-Level
  • Du vermeidest die „Vergessen-Falle“ – und hast klare Exit-Signale
  • Du trainierst deinen strukturellen Blick für Alternativen

2. Umsetzung in MotiveWave

A. Arbeit mit zwei parallelen Strukturebenen

  • Zeichne Primärszenario wie gewohnt (z. B. Long-Wellenstruktur bis mögliche 3)
  • Zeichne Alternativstruktur leicht transparent oder in anderer Farbe (z. B. bearishes Flat mit möglicher C-Welle)

B. Hedge-Markierungen einzeichnen

  • Eintrittszone: Linie oder Rechteck an geplanter Hedge-Zone (z. B. Hoch der Welle 1)
  • Stopp-Level: Horizontale Linie mit „SL-Hedge“-Label
  • Zielzone: Fibonacci-Projektion der A-Welle oder Kanalunterseite
  • Optional: vertikale Zeitmarke für mögliches Erreichen der Zielstruktur

C. Labeling zur Klarheit

  • Nutze das Textwerkzeug, um Notizen direkt in den Chart zu schreiben:
    • „Short-Hedge aktiv ab 17.950“
    • „Nur bei korrektiver Struktur in der B“
    • „Zielbereich C-Welle: 16.200 bis 16.800“

D. Trennung der Instrumente

  • Nutze „Instrumenten-Overlays“ oder mehrere Chartfenster:
    • Hauptposition im Tageschart
    • Hedge-Position im 1h-Chart
    • So verlierst du nicht den Fokus auf das übergeordnete Bild

3. Umsetzung in anderen Plattformen (alternativ)

Auch wenn du nicht mit MotiveWave arbeitest, kannst du deine Hedges professionell abbilden:

  • TradingView: Trendlinien + Textbeschriftung + Alert-Funktion
  • NinjaTrader: Hedge-Ziele als ATM-Strategie hinterlegen
  • Thinkorswim: Notizfunktion + Custom-Labels für Hedge-Szenarien
  • MetaTrader: Chart-Objekte + Templates zur Szenarien-Trennung

4. Psychologischer Effekt der Visualisierung

  • Du „siehst“ den Hedge wie eine absichtsvolle Aktion, nicht wie einen Notausgang
  • Du kannst mit Abstand beobachten, statt emotional zu handeln
  • Du entwickelst strategische Disziplin durch Sichtbarkeit

Fazit

Ein Hedge beginnt im Kopf – aber er wird erst im Chart zur Taktik. Tools wie MotiveWave helfen dir, dein Denken sichtbar zu machen, strukturgetreu umzusetzen und aktiv zu steuern.

„Wer seine Szenarien nicht nur denkt, sondern sichtbar lebt, handelt auf einem höheren Level.“

Damit ist der praktische Teil abgeschlossen. Im nächsten und letzten Abschnitt folgt dein Bonus-Kapitel: Die 10 goldenen Hedge-Regeln für den Alltag.

Bonus-Kapitel: Die 10 goldenen Hedge-Regeln für den Alltag

Am Ende jeder Theorie und Praxis steht das, was bleibt: konzentriertes Erfahrungswissen. In diesem Bonus-Kapitel bekommst du zehn erprobte, verdichtete Hedge-Regeln, die dich im Alltag begleiten und daran erinnern, wie du professionell mit Unsicherheit umgehst.

Diese Regeln stammen aus der realen Welt des Elliott-Wellen-Tradings – dort, wo Mehrdeutigkeit Alltag ist und Entscheidungsfähigkeit das Kapital eines Traders bildet.


1. Hedging ersetzt keinen Plan – es ergänzt ihn

„Ein Hedge ist kein Notausgang, sondern eine strategische Fluchtlinie.“ Plane zuerst dein Primärszenario. Dann erst das Alternativszenario.


2. Hedge nur, wenn du strukturieren, nicht nur überleben willst

„Absicherung ist kein Ausdruck von Angst, sondern von Klarheit.“ Ein guter Hedge denkt weiter, nicht rückwärts.


3. Jeder Hedge braucht ein Ziel und ein Ende

„Ein Hedge ohne Ziel ist kein Schutz, sondern ein Fremdkörper.“ Definiere Einstieg, Ausstieg, Auflösung.


4. Nie hedgen, um Fehler zu kaschieren

„Ein Hedge ist kein Pflaster für gebrochene Disziplin.“ Nicht hedgen, weil du den Einstieg versemmelt hast. Sondern, weil du Szenarien managen willst.


5. Visualisiere den Hedge immer im Chart

„Was du nicht siehst, wirst du nicht diszipliniert führen.“ Nutze Tools, Farben, Labels, Ebenen – Sichtbarkeit schafft Bewusstsein.


6. Kein Hedge ohne klare Exit-Bedingung

„Der Exit ist der Punkt, an dem der Hedge seinen Sinn verloren hat.“ Zielbereich erreicht? Struktur gebrochen? Dann raus.


7. Hedge nie gegen die Struktur, sondern mit ihr

„Struktur vor Richtung. Wenn du gegen die Welle arbeitest, verliert auch der beste Hedge.“ Strukturanalyse ist die Basis deines Schutzes.


8. Halte Hedges so kurz wie möglich, so lang wie nötig

„Ein Hedge ist ein Taxi, kein Wohnsitz.“ Nutze ihn für den Übergang, nicht als Dauerlösung.


9. Denke Hedge und Primärposition immer zusammen

„Ein Hedge ist kein Kontrahent, sondern ein Mitspieler im Ensemble.“ Betrachte sie als System, nicht als Einzelakte.


10. Handle den Hedge mit demselben Respekt wie die Hauptposition

„Nur weil es ein Hedge ist, verdient er keine Nachlässigkeit.“ Nutze denselben Sorgfaltsgrad: Risiko, CRV, Timing, Technik.


Fazit

Diese zehn Regeln sind keine Dogmen – sie sind Erfahrungsanker. Wenn du sie präsent hast, wirst du merken: Du handelst weniger impulsiv, aber entscheidungsfreudiger. Du wirst ruhiger im Chaos und klarer im Nebel.

Denn am Ende ist der beste Hedge nicht der, der dich nur schützt – sondern der, der dich in deiner Mitte hält, während der Markt sich entfaltet.

Wir helfen Ihnen profitable Trades zu finden und Ihren Handelserfolg zu maximieren

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Frank Schuh

Frank Schuh ist Betreiber und Chefanalyst von elliottwaver.live. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung im professionellen Börsenhandel, stieg er bereits im Jahr 1992 in dieses spannende Feld ein. Seit 2005 fokussiert er sich exklusiv auf die revolutionäre Elliott-Wellen-Methode und gilt als unangefochtener Experte in Deutschland.

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