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NATGAS – Der schlafende Riese erwacht

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In der Welt der Märkte tobt das tägliche Ringen um Aufmerksamkeit. Gold glänzt, Bitcoin explodiert, Tech-Aktien feiern Comebacks. Doch unter der Oberfläche lauert ein Markt, der bislang unterschätzt, übersehen – vielleicht sogar bewusst überdeckt wurde: Natural Gas – Erdgas.

Während die Medien schweigen, beobachten wir mit den Werkzeugen der Elliott-Wellen, was wirklich passiert: eine potenzielle Trendwende historischen Ausmaßes. Und wer sie erkennt, könnte ganz vorne mit dabei sein, wenn der „schlafende Riese“ erwacht.

Was ist eigentlich NATGAS – und was hat Henry Hub damit zu tun?

Der Begriff „Gaspreis“ ist irreführend – besonders in Europa. Hier denken die meisten an Haushaltsgas oder Industriepreise. Doch was wir im Chart analysieren, ist der Henry Hub Future – der zentrale US-Benchmark für Erdgaspreise.

Henry Hub ist ein physischer Handelsplatz in Louisiana und dient als Referenz für den US-Gasmarkt. Das dort gehandelte Gas ist nicht verflüssigt, nicht exportiert, sondern primär für den inländischen Verbrauch bestimmt. Der Preis dort bildet die Grundlage für viele Verträge – doch was auf den ersten Blick einfach klingt, offenbart beim genauen Hinsehen ein gigantisches Missverständnis.

In Europa zahlen wir aktuell das Drei- bis Vierfache des Henry Hub-Preises – für sogenanntes LNG (Liquefied Natural Gas), das aufwendig verflüssigt, per Schiff transportiert, regasifiziert und weiterverteilt werden muss. Der Henry-Hub-Preis bildet also nur den Rohwert, während die eigentlichen Lieferpreise aus einer Vielzahl von Gebühren, politischen Zuschlägen und infrastrukturellen Aufschlägen bestehen.

Was viele nicht wissen: Der Markt für Henry Hub ist eng, volatil und hochpolitisch. Und genau hier beginnt sich etwas zu verändern.


Warum der Markt ruhig gehalten wird – und wer davon profitiert

Aktuell hat niemand ein Interesse daran, dass der Gaspreis in den USA steigt. Eine Eskalation der Energiepreise würde Inflation erneut anheizen, die ohnehin fragile Wirtschaft belasten und das politische Kalkül der aktuellen und kommenden Regierung massiv stören. Insbesondere Donald Trump setzt alles daran, die Energiepreise niedrig zu halten, um sich im Wahlkampf als „Stabilisator“ zu positionieren.

Doch die Realität ist komplexer:

  • Die Lager sind zwar gut gefüllt, aber ein kalter Winter oder eine unerwartete Exportnachfrage könnten das schnell ändern.
  • Die LNG-Terminals arbeiten am Limit – Wartung, Unfälle oder politische Maßnahmen könnten zu massiven Angebotsengpässen führen.
  • Die weltweite Nachfrage, insbesondere aus Asien, zieht an – China kauft wieder massiv LNG ein.

Was wäre, wenn plötzlich ein Lieferverbot beschlossen wird? Was, wenn die USA ihre Exporte einschränken, um die eigene Versorgung zu sichern? Die Marktmechanik würde in kürzester Zeit kippen – und der „ruhige Markt“ würde explodieren.

Profiteure dieser Situation sitzen längst bereit. Hedgefonds, Rohstoffkonzerne und große Energiehändler beobachten den Markt wie ein Seismograf. Sie spekulieren nicht auf das „ob“, sondern auf das „wann“. Und sie wissen: Wenn es passiert, passiert es schnell.


Energie als geopolitischer Hebel – und das größere Spiel

Wir erleben derzeit eine tektonische Verschiebung der Machtverhältnisse in der Weltwirtschaft. BRICS-Staaten bauen eigene Währungssysteme auf. Die USA verlieren ihre Stellung als alleinige Leitmacht. Der Petrodollar gerät unter Druck. Und genau in diesem Kontext wird Energie zur Waffe.

  • Wer Energie kontrolliert, kontrolliert die Industrie.
  • Wer Energienachfrage umlenkt, verändert Handelsbeziehungen.
  • Wer den Gaspreis beeinflussen kann, hat geopolitischen Hebel in der Hand.

Natural Gas ist dabei besonders sensibel. Es kann nicht einfach gespeichert, beliebig transportiert oder „on demand“ erzeugt werden. Es ist abhängig von Pipelines, Terminals und geopolitischer Stabilität.

Das zeigt auch die Zerstörung der Nordstream-Pipelines: Ein symbolischer Akt – nicht nur gegen Russland, sondern gegen die europäische Eigenversorgung. Seither ist Europa noch stärker auf LNG aus den USA angewiesen – zu Preisen, die politisch verhandelt werden.


Was die Elliott-Wellen jetzt zeigen – und warum der Wendepunkt naht

Technisch befindet sich der Henry Hub Chart an einem der spannendsten Punkte der letzten Jahre. Die große Korrekturwelle II scheint abgeschlossen – und alles spricht dafür, dass sich aktuell Welle III vorbereitet.

Welle III ist in der Elliott-Theorie die kraftvollste und dynamischste Phase eines Zyklus. Hier entstehen die größten Preisbewegungen – oft begleitet von plötzlicher medialer Aufmerksamkeit, Panik, Euphorie und Volatilität.

Das erste Projektionsziel: 11,596 USD – ein Kursniveau, das aus aktueller Sicht fast unrealistisch scheint. Doch genau das ist das Wesen solcher Wellen: Sie brechen psychologische Grenzen, sie entstehen dann, wenn es kaum jemand erwartet – und sie bestätigen sich erst im Nachhinein.

Für uns als Analysten bedeutet das: Jetzt ist der Moment der Vorbereitung. Jetzt müssen die Szenarien definiert, die Triggerpunkte festgelegt und die Positionsgrößen kalibriert werden.


Fazit: Der Drache bewegt sich – und wer es sieht, ist im Vorteil

Natural Gas ist kein spekulativer Nebenmarkt. Es ist das Rückgrat der globalen Industrie, das Rückgrat der Energieversorgung – und immer mehr: ein politisches Machtinstrument.

Wer sich frühzeitig mit der Struktur des Marktes befasst, mit den charttechnischen Mustern und den globalen Machtverhältnissen, erkennt: Die Ruhe ist trügerisch. Der schlafende Riese ist nicht verschwunden – er hält nur den Atem an.

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Frank Schuh

Frank Schuh ist Betreiber und Chefanalyst von elliottwaver.live. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung im professionellen Börsenhandel, stieg er bereits im Jahr 1992 in dieses spannende Feld ein. Seit 2005 fokussiert er sich exklusiv auf die revolutionäre Elliott-Wellen-Methode und gilt als unangefochtener Experte in Deutschland.

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